Der Wille zur Apokalypse

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Ein grauer Morgen. Weißgrau melierte Wolken drücken aufs Gemüt. Es nieselt. Der Weg zur nächsten Bäckerei führt mich an einem Laden mit Tageszeitung vorbei.  Der Blick zeigt  das sogenannte Jahr eins nach Trump, welches meine Befürchtungen bestätigt.

Die Kritiker verbleiben nach einem Jahr Trump immer noch hilflos in ihrer Spielecke und werfen mit infantilem Firlefanz um sich. Clown, Gauner, Nazi, Blender, Witzfigur und Psychopath – wie kein anderer aktueller Präsident der westlichen Demokratien wird er von den Medien tituliert. In einem Punkt sind sich der Großteil der Medien so einig wie selten zuvor: einen ungeeigneteren Präsidenten, welcher im erhöhten Maße den Weltfrieden zutiefst gefährdet, hat es selten gegeben.

Zunächst sei zum Terminus Psychopath gesagt, dass die damit inbegriffene Ferndiagnose, welche z.B in Deutschland nicht erlaubt ist, sehr fehlerbehaftet ist. Das getroffene Urteil stützt sich nur auf öffentliche Daten und verbleibt an der Oberfläche eines komplizierten menschlichen Geistes. Jede Denunzierung ist somit äußerst vage bis haarsträubend. Vom brennenden Globus in Form Trumps charakteristischem Äußeren, über welches sich bis zur Schmerzgrenze lustig gemacht wird, Theaterstücke, welche durch ein geradezu wahnhaftes Bühnenspiel an einen Stechapfel-Trip erinnern, bis zu unzähligen Bombe/Trump-Crossovers reicht die facettenreiche Bildersprache des Journalismus. Sie zeigen sich geradezu hilflos und ideenlos beim übermäßige Abarbeiten am Kristallisationsobjekt Trump. In Teilen wirken diese Tiraden in Wort und Bild ähnlich infantil wie Trumps eigene Reden und man meint keine Unterschiede mehr sehen zu können.

Widmen wir uns nun näher dieser redundant überzogenen Art von Kritik. Zunächst eine Einschränkung: Kritik an der Kritik eines Gegenstands muss den Gegenstand der Kritik selbst einbeziehen und analysieren. Wenn ich also die sogenannte Kritik an Trump analysiere, müsste ich folgerichtig auch Trump einer kritischen Betrachtung unterziehen.  Diese Punkt werde ich an dieser Stelle nicht erfüllen können. Es geht nämlich hier um die Art und Weise der Kritik und nur exemplarisch um Trump, welcher hier als Strohmann fungiert.

Das Anprangern von realen Missständen und das „durch den Kakao ziehen“ von Machthabern und Anführern ist eine wichtige Funktion der Presse. Diese Funktion war ein Standpfeiler der Presseentstehung und mitnichten ein unbedeutender Grund für die massenwirksame Entwicklung der Medien. Öffentliche Personen müssen dieses Urteilen und Verlustigungen ihrer Person aushalten. Sollte jedoch diese Art der Denunzierung, welcher sich irgendwann eine glaubhafte Kritik am Gegenstand anschließen muss, redundant verhalten und wahllos um sich schlagen, sollte man die Glaubwürdigkeit dieser Aussage bezweifeln. Eine solche Kritik verbleibt an der Oberfläche der Sache. Sie kann durch ihre Überspitzung punktuell natürlich durchaus richtige Punkte treffen, aber verbleibt insgesamt eben nur punktuellen Standpunkt. Der Komplexität der Sache wie z.B ein Jahr Präsidentschaft der USA kann sie damit nicht gerecht werden. Im nächsten Schritt schafft sich diese Kritik durch die Entmenschlichung des Gegenstandes eine moralisch erhöhte Position. Aus dieser Situation müssen Argumente nicht mehr korrekt und wissenschaftlich abgearbeitet werden, sondern sie könne ohne weiteren Kommentar, lustlos wie Fleischklumpen in eine römische Kampfarena geworfen werden. Ist der Gegenüber als Trottel identifiziert, reicht dies aus, um die meisten Taten vorne weg zu beurteilen.  In diesen Urteilen liegt aber genau die Arroganz der aktuellen Medienlandschaft gegen alles ihr Unerklärliche und Unheimliche.

Ein draus resultierendes und allzu oft wiederkehrendes Symbol im Kontext Trump ist der mit ihm einhergehende fabulierte Weltuntergang. Das frenetische an die Wand Malen von Untergangsphantasien deutet in seiner Wiederholung auf den projizierten Wunsch der „Weltuntergangspropheten“ auf einen radikalen Kahlschlag hin. In ihrer Hilflosigkeit bleibt Ihnen die Spucke weg und es reicht nur noch zur blinden Rage gegen das, für Sie, personifizierte Böse Trump. Indirekt wünschen Sie sich eine Art von Apokalypse. Einen Neustart. Die Komplexität der aktuellen Situation überfordert sie und so verbleibt als einfachster Ausweg die Komplexität der Welt zu senken. Hinter dieser Untergangserwartung steht auch eine Art von Menschenhass. Ein selbst-züchtigender Eigenhass. Es wird geglaubt die Menschheit hätte ein solches Ende verdient. Der Wunsch nach dem Untergang ist auch sonst überall im Alltag zu finden. Über die x-te dystopische hochtechnisierte Zukunftsaussicht, den unzähligen Spielarten von einer Zombie- oder Virenepidemie bis zur post- apokalyptischen Wüsten-Hau-Drauf Szenario scheint es im aktuellen Trend zu liegen, die Zukunft in den düstersten Farben auszumalen. Dieses Phänomen durchzieht aktuell den gesamten gesellschaftlichen Diskurs und ist nicht nur eine Ausprägung innerhalb der Presse.

Der immer stärker werdende Ruf in der Welt nach starken Anführern verkehrt sich in der Medienlandschaft in ihr Gegenteil.  Die Presse braucht diese starken Anführer förmlich, um sie auf die Schippe nehmen zu können. Wie man am ausgeprägtem Abarbeiten an der Person Trump beobachten konnte, scheint das Bedürfnis danach nicht zu leugnen zu sein. Aus dieser Kritikstruktur spricht der unbändige Wille nach einem Sündenbock.

Ich dreh mich schweigend um, setzen meinen Weg zur verheißungsvollen Halle der goldenen, warmen Weizenbrötchen fort und der Weltuntergang könnte mir trotz des Wetters nicht ferner erscheinen.


 

2 Kommentare

  1. Check your spelling, dude!
    Der durchaus zusagende Inhalt des Artikels, wird durch Fehler in Rechtschreibung, Zeichensetzung, Syntax, (…!) nicht nur ungenießbar, sondern auch anmaßend hinsichtlich dem Grad an Seriosität.
    Rüge an Herrn Hofmann und Lektorat.
    Gute Besserung über hoffentlich schöne Feiertage.

    • Hallo Patric,

      Vielen Dank für ihren Hinweis auf die verhunzte Rechtschreibung und Zeichensetzung.
      Ich gelobe Besserung.

      Grüße und ebenfalls schöne Feiertag wünscht
      Philipp

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