
Triggerwarnung: Behandlung von Themen wie Mord, psychische Erkrankung, (Sexual-) Verbrechen
„Nichts ist trügerischer als eine offenkundige Tatsache“: Wir werden alle sterben. Das sagte schon Sherlock Holmes zu seinem Partner Dr. Watson. Doch wie werden wir sterben? Oder, um es nach Sherlock Holmes zu formulieren: wie wird man ermordet? Eine Frage, die sich sicher viele schon gestellt haben (😊). Um die Antwort herauszufinden, schauen wir uns doch einmal die Opfer aus den Büchern von Arthur Conan Doyle genauer an. Doyle schrieb einige Kurzgeschichten und insgesamt 4 Romane über den berühmten Meisterdetektiv Sherlock Holmes. Ein Motiv, welches viele seiner Erzählungen verbindet, ist das der Rache. So werden die beiden Opfer in „Eine Studie in Scharlachrot“ Ziel eines Rachefeldzuges, in dessen Mittelpunkt eine Frau steht. Beide Männer gehören zudem einer radikalen Gruppe an, was uns gleich zum nächsten Motiv bringt, das viele der Opfer in Doyles Romanen gemeinsam haben: die Verbundenheit mit kriminellen Netzwerken oder Geheimnissen. So löst das Rätsel um einen Schatz in „Das Zeichen der Vier“ eine ganze Reihe von Mordhandlungen und dramatischen Ereignissen aus. Schlussendlich muss sich wohl jeder selbst fragen, ob nicht doch eine geheime Schatzkarte zuhause herumfliegt oder die Mitgliedskarte einer finsteren Organisation im Geldbeutel liegt, die einem irgendwann zum Verhängnis werden könnte. Noch klarer wird der Hinweis, sich in moralisch fragwürdige Aktivitäten oder dunkle Geheimnisse verstricken zu lassen, unter der Voraussetzung, dass man ermordet werden möchte, wenn man sich die Gemeinsamkeiten der Opfer aus Büchern einer anderen Ikone der Kriminalroman-Autoren ansieht: Agatha Christie. In einem ihrer berühmtesten Romane, Mord im Orientexpress, ist das Opfer ein Krimineller, der zuvor ein grausames Verbrechen beging (mehr sei an dieser Stelle nicht gesagt, damit der Roman für Erstleser noch spannend bleibt 😊). Einen weiteren Fauxpas, den man begehen sollte, möchte man durch einen Mord ins Gras beißen, ist laut Christie die soziale Stellung. Die Opfer ihrer Krimis sind häufig wohlhabend oder in einer Machtposition, was sie zu einem verlockenden Ziel für habgierige Verbrecher macht. So ist das Opfer in „Der Ballspielplatz“ beispielsweise eine wohlhabende Frau, deren Vermögen das Interesse der falschen Menschen erweckt. Geht es also nach zwei der bedeutendsten Schriftsteller von Kriminalromanen, sind hier schon einige Tipps versteckt, wie man sich am besten ermorden lassen kann. Aber wie sieht es mit der Realität aus? Denn die schreibt bekanntlich doch die besten Geschichten.
Schaut man sich die Statistiken des Deutschen Bundesamtes für Statistik an, wurden in Deutschland im Jahr 2023 299 vollendete Morde polizeilich erfasst.
(1) Fünf davon waren Sexualstraftaten
(2), 20 waren Raubmorde.
(3) Will man seine Chance, ermordet zu werden, erhöhen, lebt man in Rheinland-Pfalz übrigens im falschen Bundesland, da die Mordrate hier am geringsten ist.
(4) Tröstlich ist jedoch, dass Pfälzer ganz einfach ein Bundesland weiterziehen können, denn das Nachbarbundesland Saarland ist Spitzenreiter in der Liste der Mordraten pro Einwohner.
Zieht es einen aber doch noch weiter in den Süden, ist Ulm eine gute Alternative (5): Die Stadt in Baden-Württemberg liegt nämlich mit 11,6 Tötungsdelikten (Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen) pro 100.000 Einwohner ganz oben auf der Rangliste. Fast langweilig ist es dagegen in der Stadt Rostock, die den letzten Platz einnimmt.
Ein Vorteil dagegen, möchte man ermordet werden, ist es, sich eine psychische Erkrankung einzufangen. (6) Bei Drogenabhängigkeit ist das Risiko, ermordet zu werden, fast 10-mal höher als bei psychisch gesunden Menschen. Doch auch Personen mit Persönlichkeitsstörungen, Depressionen, Angststörungen und Schizophrenie dürfen sich neben dem Leid, das ihre Erkrankung bringt über ein erhöhtes Mordrisiko freuen.
Beruhigend ist bei all dem vielleicht: 96,3 Prozent der Mordfälle werden polizeilich aufgeklärt. (7) So wissen dann zumindest die Hinterbliebenen, mit wem sie als nächstes ein Kaffeekränzchen halten sollten, wenn auch sie bald das Zeitliche segnen wollen.
Quellen:
- Statista Research Department. (2024, 25. Oktober). Anzahl der polizeilich erfassten Mordopfer in Deutschland von 2000 bis 2023. Statista. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2229/umfrage/mordopfer-in-deutschland-entwicklung-seit-1987/
- Statista Research Department. (2024, 25. November). Anzahl der polizeilich erfassten Sexualmorde in Deutschland von 1987 bis 2023. Statista. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157294/umfrage/polizeilich-erfasste-sexualmorde-seit-1995/
- Statista Research Department. (2024, 25. Juni). Anzahl der polizeilich erfassten Raubmorde in Deutschland von 2013 bis 2023. Statista. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157291/umfrage/polizeilich-erfasste-raubmorde-seit-1995/
- Statista Research Department. (2024, 12. November). Anzahl der polizeilich erfassten Morde pro 100.000 Einwohner in Deutschland nach Bundesländern im Jahr 2023. Statista. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/76152/umfrage/ausgewaehlte-verbrechen-nach-haeufigkeitszahl-und-bundeslaendern/
- Statista Research Department. (2024, 29. Oktober). Anzahl der polizeilich erfassten Fälle von Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen pro 100.000 Einwohner in Deutschland nach Städten im Jahr 2023. Statista. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1099426/umfrage/staedte-mit-den-meisten-faellen-von-mord-und-totschlag-je-einwohner/
- Meyer, R. (2013). Psychisch Kranke: Häufiger Opfer von Gewalttaten. Ärzteblatt.de. https://www.aerzteblatt.de/archiv/137000/Psychisch-Kranke-Haeufiger-Opfer-von-Gewalttaten
- Statista Research Department. (2024, 17. Mai). Polizeiliche Aufklärungsquote bei vollendetem Mord in Deutschland von 2013 bis 2023. Statista. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1391683/umfrage/polizeiliche-aufklaerungsquote-bei-vollendetem-mord/#:~:text=Polizeiliche%20Aufkl%C3%A4rungsquote%20bei%20vollendetem%20Mord%20in%20Deutschland%20bis%202023&text=Im%20Jahr%202023%20wurden%20in,Morde%20von%20der%20Polizei%20aufgekl%C3%A4r.
Kommentar hinterlassen