Eine Sammlung von Gedichten zum Thema „Frauen“
Wir sind
Eine Frau, das ist eine Mutter,
die ihr Kind in den Armen hält und es wärmt.
Das ist eine Großmutter,
die ihr Enkelkind umarmt.
Eine Schwester, die dich um Rat frägt.
Das ist eine lächelnde Dame,
die dir Komplimente für deine Frisur macht.
Frauen, das sind starke Menschen,
Menschen, die kämpfen, um gesehen zu werden.
Weiblichkeit, das sind alle Frauen,
in allen Formen, in allen Farben.
Geborgenheit ist die Schulter meiner Mutter,
ihre Hand, die mein Haar zur Seite streicht.
Ihre Stimme, die warm ist.
Frauen, sie sind die Quelle des Lebens
und der Motor der Veränderung.
Bewegung, sie entsteht, wenn Frauen sind,
wenn sie sich zusammenschließen,
um Großes zu erreichen.
Frauen. Das ist wer wir sind.
Autor: Luna
Über Freundschaft
Du musst nicht mit mir schlafen damit ich dich liebe
Musst nicht ambivalent sein, mal weg, dann wieder mein
Damit ich dich interessant finde
Es reicht aus mit dir im hohen Gras zu liegen
Und später durch die laue Kleinstadt zu fliegen
Kalte Nächte und warmer Sommer
Kerzenschein hin oder her du bist mehr als eine Flamme
Reflektierst dich in tausend Fenstern, Orten und Menschen
Du drückst meine Hand beim Tanzen und wenn du loslässt, fühlt es sich überhaupt nicht komisch an
Wir springen zusammen ins Wasser, warm kalt egal, weil doch alles orange leuchtet, und das selbst auf dem zehnten Foto
Wenn wir im Sonnensturm tanzen
Über dich und mich und alles dazwischen gibt es kaum Geschichten dabei könnte man so viel romantisieren, so viel dichten
wenn zwei wie wir sich finden und beschließen mehr als nur eine Phase zu sein
Zu wissen, zusammen sind wir auch getrennt voneinander daheim
Autor: Julia
Das unsichtbare Band
Es gab mal eine Zeit, in der unsere Lachen ganz weit in den Himmel stiegen
Es gab Gespräche, viele Gespräche gefüllt mit Vertrauen und stillen Augenblicken
Es gab ein Band, das stärker schien als der Lauf der Zeit
Blätter im Herbst fallen, so auch wir
Blumen welken, so auch manchmal unsere Herzen
Ein Wort zu viel, eine Geste zu wenig
Stille tritt nun an Stelle von Lachen
Kälte ist aufzufinden, wo einst mal Wärme war
Wir benehmen uns daneben und stehen nur daneben, wenn andere es tun
Aus Nähe wurde Ferne, aus dem Band wurde ein Gespinst aus Unsicherheit und Misstrauen
Nun liegt es da, wie ein verlorenes Stück Seide auf der Straße
Autor: Gabriel
Frausein
Ich: Manchmal bin ich es leid, eine Frau zu sein.
Du: Wer kann sonst neues Leben in die Welt tragen?
Ich: Wenn ich abends den Nachhauseweg gehe, kreisen die Gedanken.
Du: Um mehrere Sachen gleichzeitig?
Ich: Manchmal tut es weh, belächelt zu werden.
Du: Aber immerhin hast du eine höhere Schmerzgrenze.
Ich: Die Zeit vergeht, und was ändert sich wirklich?
Du: Vergiss nicht, dass du fünf Jahre mehr hast, um darüber nachzudenken.
Ich: Manchmal könnt‘ ich schreien, wenn ich mal wieder keine Orgasmen habe.
Du: Mehrere?
Ich: Es ist ein Berg, den ich erklimmen muss, und von oben schaust du herab.
Du: Wie viele Frauen haben so hart dafür gekämpft, diesen Weg zu gehen?
Ich: Ich bin stolz, eine Frau zu sein.
Autor: Luna
Female Rage
Als Frau ist es ein Privileg
Wütend sein zu dürfen.
Nicht verrückt, hysterisch, außer Kontrolle, zu viel.
Welche Frau wird einfach als „wütend“ bezeichnet?
Dabei heißt es doch „die“ Wut,
die Grammatik scheint also eine weibliche Form zu kennen.
Ich kenne nur ein Lächeln,
das meine unterdrückte Wut beherbergt.
ein WG-Zimmer,
das mich von einem Konflikt distanziert.
„Ich verzeihe dir“,
weil etwas anderes nicht in Ordnung wäre.
Deeskalation,
wenn ein Mann mich anschreit.
weil ich die Schwächere bin
soll ich still sein,
internalisieren,
dabei würde ich meine Wut
AM LIEBSTEN IN DIE WELT RAUSSCHREIEN!
Autor: Marlene
Die Eiche
Jeden Tag welkt und senkt ein Blatt des Baumes sein Gefieder,
alt und taub, so scheint die Eiche auf des Hügels Gipfel und doch sieht und hört sie sehr gut namenlose leichte Lieder. jede Geschichte, jede Sorgen werden ihr so oft erzählt,
Sie wartet ab in voller Weisheit wissentlich auf gute Zeiten, alles vergessen, was einen quält. Mütterlich senkt sie ihre Äste ab und schaukelt den Gast in ihren Schlaf, Sie nimmt all Unglück auf sich, saugt es auf in das grüne Blatt, nachdem derjenige es von sich warf.
Autor: Annakonda
Kommentar hinterlassen