In der schönen Weinregion Südpfalz bahnt sich seit geraumer Zeit ein zerstörerisches Großprojekt an. Es geht um die verheerende Vergrößerung der B10, welche bereits schrittweise durchgeführt wird! Die Bundesstraße, die von Pirmasens nach Landau verläuft, soll vierspurig für LKWs ausgebaut werden ohne jede Notwendigkeit und trotz der großen Umwelteinbußen für das Biosphärenreservat Pfälzerwald/Nordvogesen sowie entgegen der dort lang gehenden Gemeinden.
Worum es dabei genau geht und warum dieses umweltschädliche Projekt gestoppt werden sollte, erfahrt ihr in der folgenden Zusammenfassung der BUND Südpfalz!
Was ist das konkrete Bauvorhaben eigentlich?
Offizielle geplant ist der Ausbau der B 10 Landau-Pirmasens zwischen Hinterweidental und Godramstein von zwei auf vier Fahrstreifen. Durch die Verlagerung von Fernverkehr wird der LKW-Transitverkehr auf der Strecke extrem steigen. In den Unterlagen zum BVWP 2030 wird mit 10.000 Transit-LKW am Tag anstatt der heutigen 3500 gerechnet.
Wo liegt das Problem?
Der Ausbau soll mitten durch das seit 1992 bestehende UNSECO Biosphärenreservat PfälzerwaldNordvogesen erfolgen. Dieses ist die größte zusammenhängende Waldfläche Westeuropas mit einer einzigartigen Biotop- und Artenausstattung wie z.B. Wildkatze und Luchs und wurde von der UNESCO wegen seiner relativen Unzerschnittenheit ausgewählt.
Ist das Bauvorhaben notwendig?
Die Straße ist bereits ortsdurchgangsfrei teils 3-spurig ausgebaut. Zusätzlich grenzt im Norden die Autobahn A 6 an den Pfälzer Wald an, und direkt im Süden befindet sich die Autobahn A 4. Es gibt also keine Lücke im europäischen Autobahnnetz in der Region.
Nun soll mitten durch die empfindlichste Zone des Gebietes die B 10 im Autobahnstandart unter gigantischen CO² Emissionen, Kosten und Umweltzerstörung ausgebaut werden.
Welche Auswirkungen wird das Bauprojekt haben?
- Zum einen Baubedingte Auswirkungen: Das Biosphärenreservat wird für die nächsten 30 – 40 Jahre Baustelle sein: Baustellenverkehre, Tunnelbohrungen, Materialtransport, Staus, Umleitungen durch die Orte, Ablagerungen von Tunnelaushub, Rückgang im Tourismus, Verlust an Lebensqualität.
- Zum anderen wird es Betriebsbedingte Auswirkungengeben: Lärm, Abgase, CO2 Steigerung durch Verkehrsinduktion, Verlust an Lebensqualität, Trennwirkung auf die Tierwelt, v.a. Kleintierwelt, Verinselung von Lebensräumen, genetischer Flaschenhalseffekt.
Ein Blick in die Vergangenheit macht außerdem die Nachteile deutlich:
Die Planung dieser Straße wurde in der Vergangenheit bereits 8-mal wegen Tektonik, Topografie, Raumwiderstand und hohen Kosten verworfen. Die entstehenden Kosten werden auf bis zu über einer Milliarde Euro geschätzt, dennoch sieht es so aus, als würde dieses Mal tatsächlich gebaut werden.
Die betroffenen Gemeinden stehen nicht hinter dem Bauprojekt. Alle Ortsgemeinden zwischen Rinnthal und Landau haben Resolutionen gegen den Bau beschlossen.
In einer Zeit, in der eine Verkehrswende dringend notwendig ist, in einer sogenannten Modellregion für nachhaltige Entwicklung eine Schnellstraße zum Autobahnstandart auszubauen, setzt ein absolut falsches Signal. Stattdessen sollte die parallel verlaufende Queichtalbahn auf zwei Gleise ausgebaut und Elektrifiziert werden.
Es gibt keine Lücke im europäischen Autobahnnetz der Region!
Also Stoppt den B10 Ausbau!
Für den Pfälzerwald und uns Menschen!
Es gibt eine Vielzahl an Organisationen, die sich gegen diese Klimasünde engagieren, unter anderem der BUND Südpfalz, FFF Landau, Greenpeace, XR Rebellion Landau und viele mehr, die mit unterschiedlichsten Aktionen Widerstand organisieren.
Danke an dieser Stelle an das Bildmaterial von FFF, das bei der Großfahrraddemo über die B10 entstand und an den BUND, für die Infozusammenstellung auf eurer Website!
Werdet aktiv und macht mit! #B10Stopp
Mehr Infos zum Autobahnausbau erhaltet ihr hier:
http://b10-transitfrei-jetzt.info/
https://www.bund-rlp.de/themen/mensch-umwelt/mobilitaet/strassenbau/b10durch-den-pfaelzerwald/
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