Ein Gespräch über Toleranz und Urteile

Ein Bild von Sahil Prajapati
Ein Bild von Sahil Prajapati

Akaashi:
Das hier finde ich gut als Beitrag.

Cathi: 
Kannst du ihn mir erklären?

Akaashi:
Kennst du „the male gaze“?
Das ist die patriachale Betrachtungsweise, die ein Abkömmling bzw. Verursacherin des Patriarchats ist.

Cathi:
Ah okay. Also nach dem Motto, wenn es auf den Text übertragen wird, dass die Unterschiede nicht so groß sind, wie sie aus „westlicher Sicht“ scheinen?

Akaashi:
Nope, das ist nicht das gemeinte Thema. Das ist nur ein zusätzliches Thema…

Akaashi:
Es geht darum:
Niemand lebt in unseren Schuhen und kann unser Leben besser verstehen als wir. Deshalb ist es doof Urteile zu haben. Ich nehme mal das Beispiel von Indien, da ich dort sehr lange gelebt habe und ein Elternteil von mir Indisch ist. Indien ist ein riesen Land mit sehr viel Vielfalt und Diversität an allem… an Reichtum und an Armut, an Kulturen, Emotionen, Religionen. Der Buddhismus stammt aus Indien sowie der Sikhismus sowie Jainismus und Hinduismus, unter anderem. Und zusätzlich hat der Hinduismus viele verschiedene Zweige!

Cathi:
Ah okay, es fehlt also immer die Differenzierung! Und stattdessen wird immer so viel pauschalisiert, beispielsweise „Indien ist … Alles wird von Außen beschrieben statt die Leute, die darin leben, beschreiben zu lassen?

Akaashi:
Wir haben Jüd:innen, Christ:innen, Zoroastraner:innen, Muslim:innen, etc… Wie kann jemensch pauschal sagen, dass ein Land so und so ist, wenn mensch dort nicht als ein Landsmensch gelebt hat. Ist das nicht naiv?

Cathi:
Ja voll. Das ist auch ungerecht und Blödsinn. Die Zeitungen machen das ständig, Schlagzeilen ohne Kontext. Da verblöden die Leute, die es lesen, weil es viel komplexer ist …

Akaashi:
Wir haben sogar Menschen mit verschiedenen Äußerlichkeiten… Hautfarben aller Art: hellhäutig,  dunkelhäutig, Menschen europäischer und afrikanischer Herkunft, sowie Menschen mongolischer Herkunft. Es ist sehr bunt und vielfältig und das Wissen die wenigsten!

Zum Thema Reichtum und Armut ist mir noch was eingefallen:
Das teuerste Privathaus der Welt ist in Indien und gehört einem Inder. Und dann gibt es in Mumbai auch den größten Slum Asiens. So viel gibt es zu sehen und zu erleben. Und in den 15 Jahren, in denen ich in Indien gelebt habe, als halb Inder*in, habe ich immer noch nicht begreifen können was es noch alles gibt. So reich ist es an Diversität und Kontrasten und alles zwischen den Kontrasten.
Es ist nicht nur bunt und nur ein armes Land, das sehr religiös ist. Wir haben auch Hindu Atheisten!

Und genauso komplex sind Indiens Probleme, aber die Probleme sind nicht alles was Indien hat.

Ein Bild von Jose Aragones

Um das alles kurz zu fassen: Es ist viel lobenswerter an deiner eigenen seligen/ geistigen Progression zu arbeiten als über andere/s zu Urteilen.
Und ich glaube sehr streng daran, dass es wichtig ist unseren Mitmenschen zu zeigen, dass wir auch nur Menschen sind, so wie sie. Uns nicht abschotten. Auch wenn sie uns als „anders“ abgrenzen wollen. Wir sind alle Menschen. Und das kann mensch, glaube ich, durch Liebe und zwischenmenschliche Toleranz überwinden.
Es ist kein Kampf, wie die meisten glauben wollen.

Es ist sehr ursprünglich zu unserer Existenz!

Ohne Liebe wären wir nicht auf der Welt.

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