Gedanken zu den StuPa-Wahlen

Moritz Haas

Symbolbild: Der Campus Landau als Heimat des StuPa Landau.

Erwartungen sind etwas Furchtbares. Wir kennen sicher alle mindestens ein Dutzend Situationen in denen die Erwartungen, sei es an sich selbst, an die Menschen um sich herum, an Idole oder gar an politische Persönlichkeiten enttäuscht wurden. Erwartungen können manchmal auch schön sein, wenn man sich freut, dass bald etwas passieren
könnte. Vielleicht ein politischer Wandel, ein Tor der Lieblings-Fußballmannschaft oder einfach nur ein Sonderangebot zum Black Friday. Persönlich hatte ich nicht viele Erwartungen auf Furchtbares, Schönes oder Ungewöhnliches als ich zusagte als Wahlleiter zu kandidieren.

Ich wusste ja ungefähr was zu tun war und hatte viel Unterstützung von erfahreneren HoPo’s. Was sollte also schon passieren. Planungstreffen, viele Stunden Vorbereitungen, Treffen des Wahlausschusses, Treffen des
Wahlwerbeausschusses, Emails, Emails, Emails, Aufbau, Wahlen, Emails, Auszählung, Emails und so weiter. Und rückblickend kann ich sagen, dass wirklich nicht viel passiert ist. Eine Wahlbeteiligung bei elf Prozent. Die meiste Aufregung ging weiterhin wie bei jedem Streit-Thema gegen den AStA und das Interesse hielt sich in den drei Tagen an denen gewählt werden konnte meiner Beobachtung
nach oft zwischen „Kann ich eine Waffel haben?“ und einem halbherzigen „Ich habe gestern schon gewählt.“

Doch wie kann das sein? Lag es an mir? Am Datum der Wahlen? Oder ist uns allen egal was passiert solange wir nichts tun müssen? Und wie lange ist dieser Zustand tragbar?

Immer wieder erreichten mich am Wahllokal zwischen fleißigen Wahlhelfern, Wählerverzeichnis, Stempeln und schönen Unterhaltungen auch Fragen von Studierenden wie: „Wo habe ich denn da eine Wahl?“ oder auch tatsächlich „Wie kann ich meinen Stimmzettel ungültig machen?“.

Zuerst wusste ich nicht was ich entgegnen sollte, die Erwartungshaltung dieser Studierenden hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm, bis Sie dann vor mir stand. Ich sollte Ihnen nun also beantworten, warum sie sich nicht in ein für sie gemachtes Nest setzen konnten.Warum keiner auf die Idee kam, mal an der Tür zu klingeln und anzuklopfen, was gerade so los wäre und sie sich ohne sich zu engagieren repräsentiert fühlen könnten. Und irgendwie kann ich das immer noch nicht.

Das ist vielleicht das Schwierige an Erwartungen, wir verstehen sie nicht immer. Aber wenn jemand eine hat und nichts daraus macht, bekommt es vielleicht nie jemand mit, außer der Statistik der Wahlen. Und die Wahlbeteiligung.
Das hier sollte eigentlich kein „Vor-sich-hin-Gezeter“ sein, vielleicht fühlt sich ja der ein oderandere angesprochen etwas zu tun. Etwas zu sagen, wenn man unzufrieden ist. Etwas zu bewegen. Nachzufragen. Oder auch mal die eine oder andere Stunde für ein Ehrenamt zu opfern.
Ich verspreche, es tut meistens nicht weh.

Ich wünsche den Mitgliedern des 31. Studierendenparlaments viel Aufsehen, Trubel, Erfolg, Diskussion, Kontakt mit Studierenden und vor allem viel Schlaf, falls nach den Sitzungen noch Nacht übrig ist.

Bildquelle: wikimedia commons und Universität Koblenz-Landau

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