Film-Empfehlung: Loving Vincent!

Photo by Samuel Regan-Asante on Unsplash

Ich möchte euch gerne einen Film vorstellen, der zwar für einen Oscar nominiert wurde, aber über den meiner Meinung nach nicht genug geredet wird: Loving Vincent!

Welcher Vincent, fragt ihr euch?

In dem Film geht es um den bekannten niederländischen Maler und Zeichner Vincent van Gogh. Obwohl er nur 37 Jahre alt wurde, erschuf er um die 900 Gemälde und 1000 Zeichnungen, die eine wegweisende Rolle für die moderne Malerei und den Expressionismus spielten. Seine eigenen Werke können vor allem dem Post-Impressionismus zugeordnet werden.

Bekannt ist er unter anderem für:

→ Sternennacht (1889) – im MoMa (Museum of Modern Art) in New York

→ Sonnenblumen (1888) – in der National Gallery in London

→ Caféterrasse am Abend (1888) – im Kröller-Müller Museum in Arnheim/Niederlande

→ Van Goghs Stuhl (1888) – in der National Gallery in London

→ unterschiedliche Selbstbildnisse

→ Portraits verschiedener Menschen

Heutzutage sind seine Bilder in verschiedensten Museen auf der ganzen Welt zu sehen.

oder: in diesem Film!

Nun ja, die Wahrheit ist, dass wir nicht anders sprechen können, als mithilfe unserer Werke.“

– Van Gogh in einem seiner letzten Briefe

Denn der Film „Loving Vincent“ nähert sich dem Leben des Malers auf eine ganz besondere Art und Weise: die letzten Monate seines Lebens werden mithilfe der Bilder von Vincent van Gogh (bzw. in seinem Stil) gezeigt.

Hauptprotagonist ist dabei nicht van Gogh selber, sondern Armand Roulin (porträtiert von van Gogh im Alter von 17 Jahren), der Sohn von van Goghs Postmeister. Van Gogh war gut mit seinem Postmeister befreundet.

Armand bekommt im Film von seinem Vater den Auftrag nach dem Tod des Malers einen Brief an dessen Bruder zu überbringen. Nachdem sich herausstellt, dass dieser nach einer Syphilis-Erkrankung gestorben ist, begibt sich Armand auf eine Reise in die Vergangenheit, um mehr über Vincents van Goghs Leben und auch über seinen Tod herauszufinden.

Der Film orientiert sich an rund 800 Briefen, welche van Gogh in seinem Leben geschrieben hat und folgt ihm in seinen letzten Lebensmonaten: Van Gogh hatte eine sehr starke Bindung zu seinem Bruder, der ihn finanziell und emotional unterstützte: von den 820 erhalten gebliebenen Briefen, sind 658 an Theo van Gogh gerichtet.

Im Laufe der Geschichte wird klar, dass der Künstler während seines Lebens nicht nur mit finanziellen, sondern oftmals auch mit psychischen und gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Seine Bilder verkauften sich zum größten Teil nicht, er war finanziell von seinem Bruder abhängig und und wechselte von Job zu Job. Nach mehreren beruflichen Tätigkeiten fokussierte er sich ab 1880 auf seine Kunst.

Der Film konzentriert sich vor allem auf seine Zeit bei dem Künstler und Arzt Paul Gachet, der den psychisch angeschlagenen van Gogh 1890 nach einem Aufenthalt in einer Nervenheilanstalt bei sich aufnahm.

Wie wurde der Film gemacht?

Doch wie konnten die Regisseure (das Ehepaar Dorota Kobiela und Hugh Welchman) einen Film produzieren, welcher dem Stil des Künstlers so nahekommt?

Dafür stellten Schauspieler vor einem Greenscreen die gewünschten Szenen nach und diese wurden dann von 125 Künstlern mit insgesamt 65.000 Ölbilder(!) nachgemalt. Der Prozess von der Idee bis zum fertigen Film dauerte insgesamt um die 10 Jahre. Ursprünglich sollte es nur eine Kurzgeschichte werden.

Wem würde ich den Film empfehlen?

Ganz ehrlich? Eigentlich Allen! Alleine die Machart ist meiner Meinung nach Grund genug sich auf diesen Film einzulassen. Es sind einfach Bilder, die man so noch nicht gesehen hat.

Dies sahen auch verschiedene Film-Akadamien/-Organisationen so: Bei den Oscars und den Golden Globes wurde der Film als „Bester Animationsfilm“ und bei den BAFTAS und Critics´ Choice Movie Awards als „Bester animierter Spielfilm“ nominiert.

Viel Spaß beim Anschauen!

Fakten:

Film-Titel: „Loving Vincent“ (im polnischen Original „Twój Vincent“)

Erscheinungsjahr: 2017

Spiel-Dauer: 94 Minuten

Altersfreigabe: ab 6 Jahren

zu sehen: auf DVD und zum Verleih/Kauf auf iTunes/Google Play und im Microsoft Store

Trailer: https://youtu.be/CGzKnyhYDQI

Quellen:

https://www.geo.de/geolino/mensch/1083-rtkl-weltveraenderer-vincent-van-gogh (abgerufen am 23.05.22 um 22:18 Uhr)

https://artsandculture.google.com/asset/portrait-d-armand-roulin-portrait-of-armand-roulin-vincent-van-gogh/WQHA5HglGAJ6HA?hl=de (abgerufen am 24.05.22 um 12:30 Uhr)

https://www.presseportal.de/pm/13059/3748229 (abgerufen am 24.05.22 um 13:13 Uhr)

https://www.abendzeitung-nuernberg.de/loving-vincent/ (abgerufen am 24.05.22 um 14:03 Uhr)

https://artinwords.de/vincent-van-gogh-biografie-lebenslauf/ (abgerufen am 25.05.22 um 17:03 Uhr)

https://kingkunst.de/kunsthistorisches/dr-gachet-und-der-tod-van-goghs/ (abgerufen am 25.05.22 um 17:33 Uhr)

https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag9020.html (abgerufen am 25.05.22 um 18:03 Uhr)

https://blog.musement.com/de/bekannteste-gemaelde-von-van-gogh/ (abgerufen am 24.05.22 um 15:33 Uhr)

https://www.kunst-zeiten.de/Vincent_van_Gogh-Werk (abgerufen am 25.05.22 um 22:30 Uhr)

https://www.deutschlandfunkkultur.de/neu-im-kino-loving-vincent-ein-film-wie-gemalt-100.html (abgerufen am 23.05.22 um 14:03 Uhr)

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